Es war die entscheidende Szene im Spiel zwischen Rot-Weiss Essen und der SpVgg Unterhaching am Samstagnachmittag: In der 22. Minute kam Ron Berlinski im eigenen Strafraum gegen Raphael Schifferl deutlich zu spät und traf den Gegenspieler rüde mit offener Sohle.
Die Konsequenz: Elfmeter für Unterhaching und Rote Karte gegen Berlinski. Schiedsrichter Timon Schulz hatte keine andere Wahl, als den Essener Stürmer vom Platz zu stellen. Den folgenden Strafstoß verwandelte Patrick Hobsch souverän zur Gäste-Führung.
Zwar kam RWE durch Marvin Obuz (39.) in Unterzahl noch zum Ausgleich, aber die Hypothek war dann letztendlich doch zu groß. Nach 94 Minuten stand eine enttäuschende 1:3-Niederlage zu Buche.
Ein sichtlich mitgenommener Ron Berlinski stellte sich anschließend in den Katakomben den Fragen der Journalisten. Angesprochen auf seinen Platzverweis, sagte der 29-Jährige. "Ich muss mich bei allen entschuldigen. Die Niederlage geht auf meinen Nacken. Es tut mir unfassbar leid. Bei dem Freistoß stehe ich ganz hinten. Erst habe ich ihn im Blick, dann werde ich geblockt und kämpfe mich irgendwie durch. Ich hatte dann die Augen nur auf den Ball und wollte maximal verteidigen. Aber so darf ich im Sechzehner natürlich nicht zum Ball gehen", erklärte der Stürmer.
Ich treffe ihn und dann war klar, dass es nicht gut ausgehen würde. Der Spieler konnte zum Glück noch weiterspielen. Es war eine unstrittige Rote Karte, die ich sofort akzeptiert habe.
Ron Berlinski.
Berlinski weiter: "Ich wollte der Mannschaft nur helfen, aber die Entscheidung so zum Ball zu gehen, darf ich nicht nochmal treffen. Ich treffe ihn und dann war klar, dass es nicht gut ausgehen würde. Der Spieler konnte zum Glück noch weiterspielen. Es war eine unstrittige Rote Karte, die ich sofort akzeptiert habe."
Seiner Mannschaft sprach Berlinski für die Leistung mit einem Mann weniger trotzdem ein Lob aus: "Wir haben einen großen Zusammenhalt. Selbst in der Halbzeit ist jeder zu mir gekommen und hat mir auf die Schulter geklopft. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Das war absolut mein Fehler. Hätten wir das 1:1 zur Halbzeit gehalten, wären wir natürlich mit einem ganz anderen Gefühl in die Kabine gegangen. Mit zehn Mann war es dann brutal schwer. Wir haben es probiert, aber irgendwann war die Messe dann leider gelesen."
Durch den Platzverweis verpasst der RWE-Angreifer in der nächsten Woche ganz sicher die Auswärtspartie bei seinem Ex-Klub SC Verl (10. März, 16.30 Uhr). Wie lange der gebürtige Bochumer ausfallen wird, ist noch offen. "Es tut einfach weh, der Mannschaft nicht helfen zu können. Nachdem ich das Vertrauen bekommen habe jetzt zu fehlen, ist umso ärgerlicher", bedauerte Essens Nummer neun.